Das Ensemble wirft einen frischen Blick auf die Kunst des barocken Genies J.S. Bach und präsentiert das Programm der ersten CD des Bremer Barockorchesters, die im Herbst 2020 veröffentlicht wurde. J.S. Bachs Meisterwerke erklingen in zum Teil eigenen, neuen Arrangements wie bei der Rekonstruktion des Violinkonzertes d-Moll BWV 1052R. Zu diesem Programm gehören außerdem die Orchestersuite in h-Moll sowie das 5. Brandenburgische Konzert.
Historias Americanas
In Kooperation mit dem Ensemble Los Temperamentos Es gibt sie überall, die Melodien, die alle zu kennen glauben und doch ahnt niemand, wo ihre Ursprünge liegen oder wie weit sich ihre Wurzeln in der Tat in Zeit und Raum ausdehnen. Heute versucht man, möglichst klare Trennlinien zwischen den verschiedenen Epochen und Stilen zu ziehen, doch was passiert, wenn man sich auf den entgegengesetzten Weg begibt und nach den Verbindungen zwischen Komponisten, Interpreten und sogar Kontinenten sucht? Von solchen Beziehungen und ihren Folgen erzählt das Programm Historias Americanas: Melodien aus Amerika begegnen dem europäischen Kontinent, alte Tanzformen verweben sich zu neuer Kunstmusik, barocke Klangsprache verquickt sich mit lateinamerikanischen Rhythmen und Impulsen des 21. Jahrhunderts. Mit dem Solisten Alexis Cardenas konnte Néstor Cortés einen der weltweit gefragtesten Violinisten für die Interpretation dieses Repertoires gewinnen; Der gebürtige Venezolaner sowohl als Solist der klassischen Musik als auch als Mitglied in Jazz- und folkloristischen Ensembles […]
Der stürmende Äolus
In diesem ausgefallenen Programm präsentieren Dorothee Oberlinger und das BBO sowohl hochbarocke Musik wie das berühmte Flötenkonzert „La Notte“ von Antonio Vivaldi und Werke von G.Ph. Telemann als auch Musik aus dem 16. Jahrhundert. Gemeinsam erkunden Solistin und Ensemble die Welt der barocken Flötenmusik und stellen dabei Werke aus ganz Europa vor, die sich an Virtuosität gegenseitig zu überbieten scheinen, aber auch den kantablen Charakter des Instruments gekonnt in Szene setzen.
»Der Teufelsgeiger«
In diesem Programm präsentiert das Bremer Barockorchester virtuose Kompositionen der barocken italienischen Geigenschule. Gemeinsam mit dem Solisten begibt sich das Ensemble auf die Spuren des bereits zu Lebzeiten als „Teufelsgeiger“ bezeichneten Komponisten und Violinisten Giuseppe Tartini, der Luzifer gar selbst im Traum begegnet und hierdurch zu einer seiner waghalsigen Kompositionen angeregt worden sein wollte. Abgerundet wird das Programm durch Concerti Grossi in der Tradition Arcangelo Corellis, des Großmeisters und eines der Urväter der italienischen Orchesterpraxis.
Eine kleine Nachtmusik in Madrid
Wolfgang Amadeus Mozart trifft Fandango in einem Programm, das berühmte Werke des Österreichers mit Musik von Luigi Boccherini und der ausdrucksstarken Optik des Flamenco-Tanzes verbindet. Der Fokus des Konzertes liegt auf dem Thema Serenata und der Kombination aus Mozarts Interpretation der klassischen Serenade und den wirbelnden Klängen einer spanischen Hauptstadt, die Boccherini in Kompositionen wie „La Musica notturna delle strade di Madrid“ verewigte.
Music for the Kings
In diesem Konzert führt das Bremer Barockorchester die Zuhörer in die Welt des Musiktheaters und kombiniert Werke aus französischer und englischer Feder. Im England der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts war der musikalische Stil der europäischen Nachbarn auf der gegenüberliegenden Seite des Ärmelkanals besonders in Mode und so fanden einige eindeutig französische Attribute ihren Weg in die Schauspielmusiken von Komponisten wie Henry Purcell. Mit seinen Werken prägte er das Londoner Musikleben seiner Zeit und war mit verantwortlich für den Anbruch einer neuen Ära in der englischen Bühnenmusik. Passend hierzu erklingen in diesem Konzert Kompositionen aus Frankreich von Musikern Louis XIV., die, mit Jean-Baptiste Lully angefangen, keinen geringen Verdienst an der europaweiten und Jahrhunderte andauernden Strahlkraft des Versailler Hofes hatten. Der junge Tänzer und Musiker Lully wurde mit seiner Anstellung am französischen Königshaus zu einem der Begründer der französischen Barockoper. Deren charakteristische Ouvertüre wurde sein Markenzeichen, der prachtvolle Kompositionsstil Synonym für […]
Musik ohne Grenzen
Dass Georg Philipp Telemann im Laufe seines Lebens einige tausend Kompositionen anfertigte, genügt schon, um ungläubiges Staunen hervorzurufen; dass er dabei jedoch auch noch in sämtlichen Nationalstilen versiert war, grenzt an das Unmögliche. Doch der musikalische Tausendsassa bleibt diesbezüglich unerreicht: Mal auf französische, mal auf italienische, mal auf norddeutsche Art entführt uns der Hamburger Meister in seine farbenfrohe Welt. In diesem Konzert u.a. das atemberaubenden Konzerte für Traverso und Blockflöte sowie die Ouvertüre „Les Nations“.
Schrank II
In diesem Konzert begibt sich das Bremer Barockorchester auf Entdeckungsreise in die sagenhafte „Schrank II“ genannte Notensammlung der Dresdner Hofkapelle. Das zum größten Teil aus dem Nachlass des berühmten Vivaldi-Schülers Georg Pisendel bestehende Archiv wurde bereits im 18. Jahrhundert angelegt. Es enthält bekannte und zum Teil noch sehr selten gehörte Autographe und Abschriften der großen Meister aus der Ära der sächsisch-polnischen Union, der Glanzzeit des europaweit berühmten Orchesters, zu dessen Mitgliedern legendäre Musiker wie unter anderem Francesco Maria Veracini, Johann Joachim Quantz oder Jan Dismas Zelenka zählten. Entsprechend seiner hohen Qualität wurden dem Orchester immer wieder Werke gewidmet oder berühmte Komponisten wie Antonio Vivaldi ließen ihre Musik durch die Dresdner uraufführen.
»Simplicissimus«
Mit verschiedenen Werken des Früh- und Hochbarock zeigt das Bremer Barockorchester den abwechslungsreichen Klang und die Plastizität der Ensemblemusik des 17. Jahrhunderts, einer Epoche geprägt von politischen Wirren und kriegerischen Auseinandersetzungen. Der Österreicher H. I. F. von Biber oder beispielsweise auch der Wahl-Schwabe Speer lassen für die damalige Zeit geradezu „exotische“ Welten entstehen und vertonen ungarische oder griechische Tänze, gewaltiges Schlachtengetümmel und Trauergesänge. Des Weiteren erklingen Narrengeschichten, verschiedene Tierstimmen und insgesamt eine Klangwelt, die durch den Einsatz verschiedener ungewöhnlicher Spieltechniken ihrer Zeit voraus scheint.
Viva la Folia
Kompositionen, die sich dem Thema „La Folia“ (dt. „der Wahnsinn“) widmen in einem Konzert, das von wild-virtuosen Streicherkonzerten bis zu intimen Liebesliedern die gesamte Bandbreite menschlicher Emotion abbildet. Sehr selten gespielte Werke des italienischen Früh- und Hochbarock stehen in diesem Programm neben Kompositionen wie dem berühmten Doppelkonzert für zwei Violinen in a-Moll RV 522, der Wechsel von kammermusikalischen Gesangsstücken und dem vollen Klang des Streichorchesters zeigt abwechslungsreich alle Facetten des barocken Wahnsinns.